Einreichungen zur SozialMarie 2021
24.02.2021
Einblicke in Soziale Innovation
Was sagen die Einreichungen für die SozialMarie über aktuelle gesellschaftliche Tendenzen und Probleme aus?
Die Einreichungen für die SozialMarie bringen innovative Antworten auf soziale Fragen und fungieren damit als eine Art zeitgemäßes Spiegelbild der relevanten Fragen unserer Gesellschaft. Die folgende Einschätzung basiert auf 299 eingereichten Projekte aus Österreich, Ungarn, Tschechien, Kroatien, der Slowakei und Slowenien.
Zumeist geht es bei den Projekten um strukturell Benachteiligte in der Gesellschaft. Dieses Jahr steht noch eindeutiger der Teilhabe-Aspekt in allen Bereichen im Vordergrund, sei es in der Schule oder am Arbeitsmarkt. Die Teilhabe wird insbesondere erreicht durch Mentoring, Vernetzung, Kunstaktionen, durch Interessensvertretung oder Selbsthilfe. Digitale Tools werden noch durchgängiger für das Netzwerken genutzt, aber auch um Angebot und Nachfrage abzustimmen, schnelle Hilfe zu organisieren oder Nachrichten zu verbreiten.
Die Pandemie ist in rund 7% der Einreichungen der explizite Anlass für die Entstehung eines Projektes gewesen, die übergroße Mehrheit der Projekte, knapp 80%, hat sich erfolgreich auf die neue Situation umgestellt.
Auffallend ist zudem, dass Gesundheit, behandelnd und vorbeugend, eindeutig an Stellenwert gewonnen hat. Auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen und Gewaltbekämpfung im Netz sowie offline spielten heuer eine zunehmende Rolle.
Auch die Bildung erweist sich bei den Einreichungen für die SozialMarie 2021 als auffallend wichtig. Das Lernen, auch außerhalb von Bildungseinrichtungen, und vor allem auf online Plattformen, hat viele neue Projekteinreichungen inspiriert. Einige beschäftigen sich mit der Einführung älterer Menschen in den Umgang mit dem Internet, aber der Fokus bleibt weiterhin auf der Bildung von Kindern und Jugendlichen (rund dreiviertel der Projekte im Bereich Bildung haben diese Zielgruppe). Allerdings geht es auch in der Bildung mehr um Partizipation und Teilhabe. Konstant ist der Anteil an explizit frauenorientierten Projekten, wenn wir jene dazu nehmen, die Gendersensibilisierung zum Thema haben, ist er leicht steigend und liegt bei gut 10%.
Kurz zusammengefasst: Die diesjährigen Bewerbungen für die SozialMarie lassen darauf schließen, dass Bildung, Gesundheit und der Wunsch nach mehr Teilhabe derzeit zentrale gesellschaftlichen Themen in Österreich und seinen südlichen und östlichen Nachbarländern sind.
Text: Mag.a Petra Radeschnig
Illustration: Erica Steeves, Unsplash