Rund ein Drittel der Volksschulen in Ungarn schließt Roma-Kinder durch Segregation vom normalen Unterricht aus. Sie werden in eigenen Klassen und schlecht ausgestattet unterrichtet. Im Projekt School Enrolment and Community Action im Ungarischen Csörög treten Roma-Mütter, unterstützt durch eine NGO, gegen diese Praxis auf, die seit 2003 in Ungarn explizit gesetzwidrig ist. Die Schlechterstellung der Kinder hat Folgen am Arbeitsmarkt und zieht weitere Diskriminierung nach sich. Gegen die apartheid-ähnlichen Bildungsstrukturen setzen die betroffenen Mütter, fachlich, medial und anwaltlich unterstützt, die Ausschöpfung des legistischen Rahmens. Die kämpferische Aktivierung der Betroffenen stärkt das Selbstbewusstsein der gesamten Roma-Community und zwingt die ausgrenzenden AkteurInnen zur Vorsicht – und zur Einhaltung der Gesetze.
School Enrolment and Community Action in Csörög
Projektträger: Chance for Children Foundation
Verantwortliche*r: Erzsebet Mohacsi
2009
1. Preis
HU
Bildung
Recht, Gerechtigkeit
Diversität
Worum geht es?
Würdigung der Jury
Volle Ausschöpfung des legalen Rahmens, öffentliche Anklage und kämpferische Aktivierung der Betroffenen. Diese Bündelung zeigt überzeugende Wirkung: auf das Selbstbewusstsein der engagierten Frauen und in Folge auf die RomaCommunity selbst, auf deren Wahrnehmung durch alle anderen, auf die Handlungen der schulischen und politischen Entscheidungsträger. Die RomaMütter werden von sich aus mächtig und zwingen die ausgrenzenden AkteurInnen zur Vorsicht – und zur Einhaltung der Gesetze. Wir wünschen maximalen Erfolg.