Hunger auf Kunst und Kultur

Projektträger: Schauspielhaus, Armutskonferenz

Verantwortliche*r: Martin Schenk

2006

1.000 Euro Preis

AT

Worum geht es?
Es gibt keinen Grund, warum Menschen das kulturelle Angebot in Wien vorenthalten werden sollte, nur weil ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen. Die Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" öffnet seit zwei Jahren Theater, Film, Tanz und Musik auch für diejenigen, die es sich nicht leisten können. Menschen, die Sozialhilfe oder Mindestpension beziehen, Arbeitlose und Flüchtlinge. In mittlerweile 24 Kultureinrichtungen in Wien ist der Kulturpass Eintrittskarte: Vom Volkstheater bis zum Porgy&Bess, von der Volksoper bis zum cinemagic Kinderkino, von Karajan-Centrum bis zur Kunsthalle und dem Tanzquartier.
Würdigung der Jury
Armut bedeutet nicht nur Ausgeschlossensein von Materiellem, sondern auch Nichtteilhaben können an Kultur. Und öffentlich subventionierte Theater sollten für die Öffentlichkeit, nicht nur für eine privilegierte Minderheit spielen. 2003 im Schauspielhaus mit Unterstützung der Armutskonferenz begonnen, gibt es mittlerweile in über 30 kulturellen Einrichtungen Wiens Gratiskarten für sozial Benachteiligte. Zugangsberechtigung zu diesen Karten gibt der "Kulturpass", der von über 60 sozialen Institutionen und dem AMS unbürokratisch ausgestellt wird. Diese Karten sind keine Restkarten, sondern Karten wie alle anderen auch, sie sind zum Beispiel reservierbar. Es gilt zuallererst Scham zu vermeiden. In dem losen, nur das Logo und bestimmte Grundprinzipien teilenden Netzwerk ist jede kulturelle Organisation für die Finanzierung ihrer Gratiskarten selbst zuständig. Das Projekt stößt im In- und Ausland auf großes Interesse und hat bereits Nachahmer gefunden. In Salzburg läuft Hunger auf Kunst & Kultur unter Beteiligung von über 40 kulturellen und über 30 sozialen Einrichtungen