mitgehn

Projektträger: Die Armutskonferenz - Österreichisches Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung; Austrian Anti Poverty Network ("Die Armutskonferenz") – Austrian Network against Poverty and social exclusion

Verantwortliche*r: Mag. Robert Rybaczek-Schwarz

2023

2.000 Euro Preis

AT

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Herausforderung

Viele Menschen, die z.B. durch Arbeitslosigkeit, Armut oder eine sichtbare Behinderung benachteiligt sind, machen häufige und andauernde Beschämungserfahrungen. Oftmals geschieht das auf Ämtern oder auch in Gesundheitseinrichtungen (bei Ärzt*innen, in Krankenhäusern oder bei der Erstellung von Gutachten).

Idee

Als eine Strategie gegen Beschämung wurde von Betroffenen eine Begleitung auf Ämter und Behörden vorgeschlagen und daraus das Projekt "mitgehn – Gemeinsam gegen Barrieren und Beschämung" entwickelt. Die Situation ändert sich für Armutsbetroffene, wenn statt zwei, drei Personen im Raum sind. Dabei geht es um ein – überwiegend stilles – Mitgehen.

Akteur*innen

Der Bedarf und der Wunsch für mitgehn wurde von Menschen mit Armutserfahrung selbst geäußert. Während der Entwicklung und Pilotumsetzung waren immer alle Zielgruppen und Stakeholder mit eingebunden, von den Betroffenen selbst, über Freiwillige aber auch Mitarbeiter*innen von Ämtern und Behörden, die Feedback und Rückmeldungen eingebracht haben.

Wirkung

Durch mitgehn werden Betroffene dabei unterstützt, besser zu ihren Ansprüchen zu kommen und Termine mit weniger Ängsten, Stress und psychosozialem Druck wahrzunehmen. mitgehn ermöglicht und stärkt freiwilliges Engagement und gibt Freiwilligen Einblick in die Lebensrealität von benachteiligten Personen.

Transfer

Das entwickelte Konzept zum Projekt steht für andere Organisationen zur Verfügung, dadurch können auch andere soziale Einrichtungen mitgehn in ihr Angebot aufnehmen. Interessierte Organisationen werden bei der Implementierung unterstützt und beraten und Erfahrungen aus dem Pilotprojekt weitergegeben.

 

Fotos © Nell Leidinger

Würdigung der Jury

Das Projekt beweist, dass „einfach da sein“ und zuhören mehr bewirken kann, als man denkt. Das Zusammenbringen von stillen Begleiter*innen als Buddies mit Menschen, die von Armut betroffen sind, ist eine originelle Idee zur Bekämpfung von Diskriminierung. Das Projekt sensibilisiert Beamt*innen und Freiwillige und hilft gleichzeitig, das Stressniveau benachteiligter Personen zu senken. Ein innovativer Ansatz zur Bekämpfung der anhaltenden sozialen Probleme von Ausgrenzung und Beschämung.